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50 Jahre Steirische Eisenbahnfreunde


Bei der Graz-Köflacher Bahn waren Dampflokomotiven zwar länger als anderswo im Einsatz, aber zur Mitte der siebziger Jahre des 20. Jahrhunderts wurden sie auch hier mehr und mehr von Dieseltriebfahrzeugen abgelöst.


Die einst so stolzen Dampfrösser, die als Sinnbild des technischen Fortschritts die moderne Zeit auch in die Weststeiermark gebracht hatten, galten nun als unrentabel und sollten, da sie nun im täglichen Betrieb nicht mehr gebraucht wurden verschrottet werden. Damit drohten wichtige Zeugnisse des technikgeschichtlichen Erbes ein für alle Mal verloren zu gehen. Eine Gruppe von Enthusiasten und engagierten Eisenbahnern der GKB erkannte die enorme historische Bedeutung der Dampflokomotive 671 und weiterer einzigartiger Eisenbahnfahrzeuge. Daher entstand bald der Wunsch, einige dieser großartigen Konstruktionen vor der Verschrottung zu bewahren. In Umsetzung dieses Wunsches konnte noch 1975 der Verein „Steirische Eisenbahnfreunde“, kurz „StEF“, gegründet werden. Ausgestattet mit dem erforderlichen Fachwissen und handwerklichem Können und angetrieben von großem Tatendran,,g gelang es den Männern um Gründungsobmann Wilhelm Büschl, im Verband mit einer rasch größer werdenden Schar von Eisenbahnfreunden, auch die Unternehmungsleitung von ihrem Vorhaben zu überzeugen.


So konnte alsbald mit der Aufarbeitung der „671“ begonnen werden und bereits 1978 war mit der Wiederinbetriebnahme dieser wohl historisch bedeutsamsten GKB-Dampflokomotive ein erstes Vereinsziel erreicht. Anschließend erfolgte von 1979 bis 1981 die Hauptreparatur der Dampflok 56.3115. Eine besondere Herausforderung war die Instandsetzung des VT 10.02. Dieser im Jahre 1996 von der GKB erworbene „Rote Blitz“ wurde in mehr als 700 ehrenamtlichen Arbeitsstunden mustergültig restauriert und steht seither für Sonderfahrten zur Verfügung. Neben einem Steirerwagerl und historischen Güterwagen wurde auch die Kleinlokomotive V 80.1 wieder aufgearbeitet. Im September 2004 konnte das Technische Eisenbahnmuseum Lieboch feierlich eröffnet werden. Es ist der neue Anziehungspunkt für Eisenbahnfreunde und für Touristen, für Veranstaltungen unterschiedlichster Art nutzbar und die neue Heimat für die vom Verein „StEF“ betreuten historischen Fahrzeuge der GKB und für die vereinseigenen historischen Güter- und Personenwagen. Bereits im Jahre 1979 wurde die Modellbahn-Gruppe Deutschlandsberg ins Leben gerufen, welche mittlerweile in zwei Waggons an Modellbahnanlagen baut und zusätzlich das historische, unter Denkmalschutz stehende, Stellwerk am Bf. Deutschlandsberg betreut. Als gemeinnütziger Verein und bemühen sich die „Steirischen Eisenbahnfreunde“ durch Mitgliedsbeiträge, Durchführung von Veranstaltungen,


sowie durch freiwillige Spenden und vor allem durch die ehrenamtliche Arbeit der Mitglieder seine Vereinsziele zu erreichen. Zu diesen Zielen zählen:

  • historisch wertvolle Eisenbahnfahrzeuge zu erhalten und in betriebsfähigen Zustand zu versetzen,
  • diese Fahrzeuge einer breiten Öffentlichkeit bekannt zu machen,
  • mit einem Museum Einblicke in die mehr als 150-jährige Geschichte der GKB zu geben
  • Sonderfahrten, Ausflüge, Vorträge, Ausstellungen und Clubabende zu veranstalten und
  • eine Modellanlage zu betreuen um auch bei jüngeren Eisenbahnfreundinnen und -freunden Begeisterung zu wecken.


Der regen Mitarbeit und Initiative vieler Mitglieder, der Spendenfreudigkeit der Gönner und dem großen Verständnis der GKB ist es zu danken, dass viele dieser Ziele auch ver-wirklicht werden konnten. Dies soll Ansporn sein, unsere Anstrengungen auch weiterhin zielstrebig weiter zu verfolgen. Daher laden wir alle an der Eisenbahn und ihrer Geschichte Interessierten herzlich ein, in unserer Gemeinschaft mitzuarbeiten, damit künftige Generationen die Zeugnisse großartiger Ingenieurskunst bestaunen können. Denn, wie es der Philosoph Odo Marquart gesagt hat: „Zukunft braucht Herkunft“.

Text: G. Aldrian / Foto: HP Reschinger